Jawbone UP: Fitness-Armband im Test bei xmachina

Auch bei uns in Deutschland ist der Activity-Tracker Jawbone UP mittlerweile erhältlich. Wir haben gründlich getestet was das Hightech-Armband wirklich kann.

Klaus Mueller von Klaus Mueller

Das Hightech-Schmuckstück Jawbone UP

Dieses Armband hat es in sich: In seinem Gummigehäuse, das leider etwas klobig und steif wirkt, arbeiten Lagesensoren. Permanent getragen, misst es so, wie viele Schritte der Nutzer gemacht hat, wie lange er aktiv war und wie er geschlafen hat. Über eine App (iOS oder Android) werden die gesammelten Daten schließlich ausgewertet und können über ein soziales Netzwerk für Jawbone UP-Nutzer sogar geteilt werden.

Automatisch zeichnet das UP nur Spaziergänge und Jogging auf. Per Druck auf seine einzige Taste kann man dazu eine Stoppuhr bedienen. Welche Sportart der Nutzer aber tatsächlich gemacht hat und wie intensiv, muss er später in der App auf dem Smartphone nachtragen. Über ein Display verfügt das Gerät nicht aber via Bluetooth synchronisiert es sich in kurzen Abständen mit der dazugehörigen App. So gibt z.B. die Schrittzahl weiter und der Nutzer hat jederzeit einen Überblick über seine Aktivität. Mit dem iPhone und dem iPad hat das bei uns einwandfrei geklappt.

Das Tragen des Armbandes selbst konnten wir nie vollständig ignorieren. Es ist unflexibel und stört gerade zu Beginn des Tragens, wenn wir uns auch nach kurzer Zeit daran gewöhnt und es so weniger wahrgenommen haben. Die Neugier auf die verschiedenen Funktionen war trotzdem größer.

Die UP-Funktionen: Protokollieren von Schlaf und Essverhalten

Legt sich der Nutzer schlafen teilt er das dem UP auch per Knopfdruck mit. Alles folgende wird als Schlaf gewertet und ausgewertet. Wie lange befand sich der Nutzer im Tiefschlaf? Wie oft wurde er nachts wach? Und auf Wunsch auch: Wann ist der beste Zeitpunkt um morgens wieder geweckt zu werden bzw. aufzuwachen? Dazu misst das Hightech-Armband anhand der Bewegungen die Tief- und die Leichtschlafphasen und merkt, wenn der Nutzer aufwacht. In einem Zeitfenster von bis zu 30 Minuten vor der eingestellten Weckzeit soll man so je nach Schlafphase zum günstigsten Zeitpunkt mit einem Vibrationsalarm geweckt werden – eine schöne Vorstellung. Bei uns hat das Jawbone UP den perfekten Zeitpunkt leider nicht gefunden. Immer zur gleichen Zeit begann der Alarm, der Erholungseffekt blieb aus und intelligentes Wecken bleibt wohl noch ein Wunschgedanke.

Das Erfassen des Essverhaltens ist viel umständlicher als gedacht und erfordert, vorausgesetzt der Nutzer ernährt sich nicht ausschließlich von Fertignahrung, viel Geduld und Zeit. Jede Speise muss mengenmäßig erfasst und mit der Datenbank abgeglichen werden. Diese Datenbank ist zwar in ihrem Umfang nicht schlecht, jedoch auch nicht immer ausreichend, was dann eine manuelle Eingabe erfordert.

Jawbone UP: Unser Fazit

Die Messtechniken des UP sind nicht wissenschaftlich belastbar, fehleranfällig und können daher den körperlichen Zustand des Nutzers auch nicht korrekt erfassen. War die Motivation, fitter und gesünder zu werden, anfangs noch hoch, ließ das bei uns viel zu schnell nach als klar wurde, dass die Messungen und Ergebnisse ungenau sind. Auch die Dateneingabe ist z.T. umständlich. Dazu ist das Armband recht dick und unflexibel. Allerdings der Preis liegt bei stolzen 130 EUR.

Zugute muss man dem Jawbone UP aber noch halten, dass es wasserdicht ist und eine akzeptable Akkulaufzeit aufweisen kann. Wir konnten das Gerät etwa 8 Tage am Stück tragen bevor er den Geist aufgab.

Eine Weitergabe des Jawbone UP ist mit der Einschränkung verbunden, dass alte Daten nicht gelöscht werden. Während die Smartphone-App einen persönlichen Account mit individuellen Daten jeden Nutzers erfordert, speichert das Armband selbst die Bewegungen und vergisst diese nie.