Mit digitalen Angeboten die Patientensicherheit verbessern

Am heutigen "Internationalen Tag der Patientensicherheit" (ITPS) werden wieder bundesweit Projekte zur Förderung der sicheren Patientenbehandlung vorgestellt. Wie können digitale Anwendungen ihren Beitrag leisten?

von Michael Grüterich

Fehler in der medizinischen Gesundheitsversorgung treten sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich auf und können weitreichende Folgen haben. Die unerwünschten Ereignisse bei der Behandlung von Patienten reichen von Eingriffsseitenverwechslung über vermeidbare Infektionen bis hin zu Medikationsfehlern. Die Statistik besagt, dass sogar vier von zehn Patienten in der ambulanten und stationären Versorgung geschädigt werden (Quelle: https://www.who.int/patientsafety/en/). Knapp die Hälfte dieser Fehler gelten als vermeidbar.

Potenzial digitaler Angebote nutzen

Die digitalisierte Medizin kann risikobehaftete Abläufe nachhaltig verbessern und dabei helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen sowie Fehler zu vermeiden. Doch was genau sollen digitale Anwendungen aus Sicht der Patientensicherheit leisten?

Kommunikation und Verfügbarkeit von Daten verbessern: Gesundheitsrelevante persönliche Daten und Informationen zu Therapien, Medikamenten, Allergien, Befunden und Notfalldaten können jederzeit und ortsunabhängig eingesehen sowie einrichtungs- und sektorenübergreifend ausgetauscht werden. Zentral ist hierbei ein kontinuierlicher Datenfluss entlang aller Bestandteile des Gesundheitssystems. Die elektronische Patientenakte (ePA) ermöglicht ab 1. Januar 2021 ganz neue Möglichkeiten und liefert den Patienten zum ersten Mal einen transparenten Überblick über ihre Gesundheitsdaten.

(Selbst-)Monitoring von Behandlungsprozessen: Digitale Angebote haben das Potenzial, Patienten in ihrer Gesundheitskompetenz zu stärken. Die bessere Einbindung kann sogar die Therapieadhärenz und damit den Erfolg der Behandlung steigern. Gleiches gilt für die operative Nachsorge und Rehabilitation.

Diagnostik unterstützen und verbessern: Von besonderer Bedeutung im Rahmen der Anamnese und automatische Diagnose von Krankheiten ist die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI). KI als Werkzeug zur Verbesserung diagnostischer Prozesse kann z. B. Scores, Formeln, Skalen und Klassifikationen ermitteln bzw. die schnelle Auswertung von Befunden ermöglichen.

Unnötige Behandlungen vermeiden & Leitlinien berücksichtigen: Auch bei der Wahl der geeigneten Therapie können digitale Tools unterstützen – und die ePA bewirkt, dass Ärzte Leitlinien stärker berücksichtigen.

Digitale Anwendungen sind in der Medizin die größte Chance und die größte Herausforderung – wir sind Ihr professioneller Partner und unterstützen Sie in der Umsetzung Ihres Projekts. Sprechen Sie uns an!